Monatsarchiv: Oktober 2008

Reisen in der „Nebensaison“

Bis auf den Sueden Mexikos ist in den meisten anderen Regionen „Nebensaison“ was Rucksacktouristen und sonstige Gaeste aus dem Ausland betrifft. Das bedeutet, dass ich in den Hostels zwar fuer eine „Gemeinschaftsunterkunft“ zahle, das 4 oder 6-Bettzimmer aber doch fast immer fuer mich alleine habe. Habe ich vor Antritt meiner Reise noch gedacht, dass ich eigentlich nicht zu viele Backpacker treffen moechte, um mehr Kontakt zu Einheimischen zu haben, freue ich mich mittlerweile auch darauf vielleicht bald mal eine Reisebegleitung zu finden. Bis jetzt bin ich hauptsaechlich in Gegenden unterwegs gewesen, die kaum andere Touris besuchen und das war ja auch meine Absicht. Aber ich bin noch dazu in der mexikanischen Nebensaison unterwegs und schoen langsam merke ich, dass mir ein bisschen mehr Kontakt zu anderen Leuten abgeht. Da war der Aufenthalt bei Dona Lety ja wunderbar, aber auf der Strasse habe ich die letzten Tage wenig Menschen zum Plaudern getroffen. „Hier sind die Leute nicht so offen“ hat mir gestern noch Lety`s Neffe erzaehlt. Das Wetter hat mir auch ein bisschen einen Strich durch die Rechnung gemacht und so musste ich den Besuch bei der „Laguna Media Luna“ auslassen und bin heute gleich weiter nach Ciudad Valles gereist. Hier warten Wasserfaelle und andere Naturschoenheiten auf mich – doch noch muss ich sehen, wie ich die Ausfluege organisieren kann. Ohne Auto ist das etwas komplizierter. Eigentlich hatte ich gestern Lust, wieder nach Mexico City zu Jorge und Malin zurueckzufahren, aber dann habe ich mich doch in den anderen Autobus gesetzt. Ab und zu mal ein Tag an dem man etwas einsam ist gehoert bei einer solchen Reise auch dazu und wahrscheinlich treffe ich bald wieder ganz nette Menschen und dann habe ich das bisschen Langeweile auch gleich wieder vergessen. In ein paar Tagen, wenn ich dann endgueltig Richtung Sueden fahre werde ich wahrscheinlich mehr Auslaender treffen als mir lieb ist 😉 Und eines, das tue ich wirklich am liebsten alleine: Autobusfahren – aus dem Fenster schauen, die Gedanken schweifen lassen und traeumen!

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Fast wie zu Hause bei Dona Lety

Von Guadalajara aus wollte ich eigentlich wieder zurück nach Mexiko-Stadt und hab´mich dann doch kurzentschlossen in den Bus nach San Luis Potosi gesetzt. Guillermo vom Hostal de Maria studiert Tourismus und versteht nicht warum alle Reisenden immer nur in den Süden des Landes fahren, wo Mexiko doch noch viel mehr zu bieten hat. Und dann erzählt er mir von der Region um San Luis de Potosi, von Geisterstädten, Wasserfällen, einem See mit türkisblauem Wasser, einem riesigen Loch in einer Felswand und einem surrealistischen Garten. Als er mir noch dazu Fotos zeigt entschließe ich mich seinen Spuren zu folgen und suche per Internet noch schnell eine Unterkunft für den nächsten Abend. Ich lande bei Senora Lety, doch die ist nicht zu Hause und auf dem Haus steht auch nix vom „Hostal Marquesa“, doch ein fragender Blick zum Nachbarn genügt um zu wissen, dass ich richtig bin. Nach 20 Minuten kommt ein Mann mit drei Kindern und lässt mich hinein. Er ist der Bruder von Lety und bietet mir gleich mal eine Tasse Kaffee an. Dann kommt Dona Lety, die von meiner Reservierung gar nichts wusste und richtet erst mal mein Zimmer her. Ich drehe noch eine Runde im Zentrum und treffe „Zuhause“ dann auf meine „Mitbewohner“, Chris aus Schweden und Beresina aus einem Dorf der Umgebung wohnen längerfristig hier und José Maria aus Andalusien ist wie ich übers Wochenende hier. Am nächsten Morgen hat Lety bereits ein wunderbares Frühstück für mich gezaubert und ich starte zu meiner Erkundungstour durch die Stadt. Als ich abends nach Hause komme setze ich mich zu Lety an den Tisch und wir unterhalten uns, dann schießt sie ein Foto von mir mit Sombrero und mexikanischer Flagge, dann bekomme ich einen Kaffee und schließlich noch Lasagne vom Mittagessen und ich fühle mich fast wie zu Hause. Im Laufe des Abends kommen noch Bere und der „Espanolito“ dazu und wir quatschen bis kurz nach Mitternacht. Am Sonntag breche ich wieder auf zu einer kleinen Tour durch die Stadt und als ich zurückkomme wartet Lety bereits und lädt mich kurzerhand ein mit zu ihrem Bruder zu kommen, wo die Familie sich zum Essen trifft. Was soll ich anderes sagen als JA!! Das hier ist kein Hostal sondern eine Unterkunft mit Familienanschluss 🙂

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erste Anzeichen eines Kulturschocks

Heute vormittag bin ich in Guadalajara angekommen. Wer sich ein bisschen für die Geschichte Hispanoamerikas interessiert, weiß, dass viele Orte hier die Namen spanischer Städte tragen. So gibt es beispielsweise ein Córdoba in Andaluien und in Argentinien (und übrigens auch eines in Mexiko). Meine spanischen Freunde mögen es mir verzeihen, aber ich wusste nicht, dass es auch ein Guadalajara in Spanien gibt oder sogar zwei, wie mir mexikanische Bekannte versicherten. Egal, jedenfalls bin ich nun hier und im Vorfeld hatte ich mich total auf die Stadt gefreut und immer dann wenn man zuviel erwartet passiert das Gegenteil. Und ich bin heute direkt in den Kulturschock gelaufen. Ich habe den Nachmittag im Zentrum verbracht und mich dabei zunehmend unwohl gefühlt. Warum? Das Zentrum von Guadalajara ist keine Flaniermeile für Gäste, sondern der Ort an dem man die mexikanische Realität hautnah zu spüren bekommt. Und das bedeutet vor allem eines: du siehst der Armut ins Gesicht. Schon in León ist mir aufgefallen, dass die Straßen des Zentrums voller Ramsch- und Billigläden sind. Die sogenannte Mittelklasse ist hier nicht anzutreffen. „Ihre“ Geschäfte befinden sich in Einkaufszentren am Stadtrand. Ich sehe also den ganzen Tag Menschen, die entweder gar nichts haben und auf der Straße sitzen und um Almosen betteln oder Menschen, die fast gar nichts haben und sich ihren Lebensunterhalt verdienen indem sie Kaugummies, Puppen oder sonstwas verkaufen und ich sehe Menschen, die sehr wohl ihre Arbeit haben und Geld verdienen und sich „modisch“ kleiden und du merkst trotzdem sofort, dass es sich um Billigware handelt. Im Grunde genommen kenne ich dieses Bild von Brasilien, aber es hat mich heute sehr bedrückt. Vielleicht auch deswegen, weil ich in Gesprächen mit meinen Freunden hier mehr über die mexikanische Klassengesellschaft erfahren habe. So hat mir Ramón beispielsweise erzählt, dass allein die Tatsache, dass jemand mit der Metro oder dem Autobus fährt ihn als „arm“ charakterisiert. Und die Tatsache, dass jemand studiert hat, sagt auch wenig aus. Denn wenn du an keiner renommierten Universität deinen Abschluss gemacht hast, sind die Chancen vorwärts zu kommen gering. Und dann sitze ich im Autobus und fahre durch die Stadt und neben mir sitz ein junges Mädchen mit ihrem Kind im Arm und ich rieche den Geruch von billiger Seife. Oder ich laufe durch die Straßen und ein älterer, schmutziger Herr läuft neben mir und spricht mich an und will mir die Hand schütteln. Ich zögere und er sagt: „Gib mir doch die Hand“ und ich will nicht unhöflich sein und strecke sie ihm entgegen. Und dann küsst er sie und ich ergreife die Flucht und mir eckelt und ich will mir schnell die Hände waschen.  Und dann pack´ichs irgendwie nicht und bin richtig geschockt, dann trifft meine erste Welt tatsächlich auf die „dritte“ und das muss ich erstmal verdauen…

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Ich hab sie doch gesehen!

Als ich durch Morelia spazierte sah ich die Ankuendigung von „Makossa und Megablast“ fuer ein Dj-Set in der Stadt. Deswegen aber laenger in der Stadt zu bleiben war es mir nicht wert, in Wien bin ich schliesslich auch noch nie zu einem ihrer Events gegangen. Wobei im Ausland, das Ganze einen interessanteren Touch hat, denn man bekommt mit wie das Publikum vor Ort so drauf ist und wie unsere „Oesis“ so ankommen. Nun ja, die Gelegenheit hatte ich dann in Guanjuato und da liess ich mir die Chance natuerlich nicht mehr nehmen. Vorgruppe waren „El Instituto Mexicano del Sonido“ und gleich zu Beginn ging die Post so richtig ab. Mir hat´s getaugt und es war tatsaechlich so, dass alle Sessel frei blieben, denn die Leute sprangen sofort auf als die Kuenstler auf die Buehne kamen. Und so wurde getanzt und gehuepft und was mir am besten gefiel war, dass neben mir auch Omas, Opas und Kinder ihren Spass hatten.

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Bei Ramón in León

León liegt im Bundesstaat Guanajuato und gilt als Schumetropole des Landes. Der Besuch diverser Schuhlaeden steht mir aber noch bevor. An und fuer sich ist León eine haessliche Stadt, sagt Ramón, aber die Umgebung ist umso schoener. Vor allem, wenn man wie er, ein begeisterter Kletterer ist. Und so war ich am Wochenende mit auf Tour und habe selbst eine der leichtesten Routen „halb“ bezwungen. Von unten sah´s ja echt supereinfach aus, aber als ich dann ein paar Meter hoeher in der Wand hing, ging mir doch bald die Kraft aus. So verbrachte ich also die meiste Zeit damit den Jungs bei ihren Versuchen, die naechste Route zu „zwingen“, zuzusehen. Neben Ramón mit von der Partie waren auch Pulga (Laus) und Zorra (Fuchs). Die beiden 20jaehrigen hatte ich auch schon in Salamanca getroffen und es ist echt ein Wucht als Frau allein unter den Jungs zu sein. Die Gespraechsthemen drehten sich neben dem Klettern um Maedels, Maedels, Maedels und ich musste nicht nur einmal lachen, wenn ich ihren Ausfuehrungen lauschen konnte. Den heutigen Tag habe ich in Guanajuato verbracht wo das Festival Cervantino stattfindet. Super! Eine bunte, koloniale Stadt mit tollem Ambiente und jeder Menge kultureller Veranstaltungen und Events. Mehr dazu beim naechsten Mal, denn ich bin gerade in Ramóns Kanzlei und er hat soeben seine Arbeit beendet.

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Mexikanisches Kino

Das Filmfestival von Morelia hat internationalen Character, doch ich habe mich bei der Auswahl der Filme stark auf das mexikanische Kino konzentriert. Um der Veranstaltung jedoch gerecht zu werden habe ich als Eingangs- und Ausgangsfilm einen „ausländischen“ Beitrag gewählt. Zu Beginn allerdings eher unfreiwillig, denn der Film den ich sehen wollte war bereits ausverkauft und so ging ich eben in den nächsten. Auf den Titel habe ich gar nicht so geachtet – „La ville Louvre“ entpuppte sich dann als eine Dokumentarfilm über das berühmte Museum. Im ersten Moment war ich ziemlich skeptisch, doch nun weiß ich wie es hinter den Kulissen zugeht. Morgen zum Abschluss werde ich mir noch einen argentinischen Film ansehen. Als Fan des argentinischen Kinos freue ich mich auf „La sangre brota“. Den mexikanischen Film habe ich als sehr vielfältig empfunden. Ich hatte nur ein Programmheft und keine Filmbeschreibungen, also habe ich einfach nach den Titeln ausgewählt. Das war spannend, denn jedes mal wenn ich einen Kinosaal betrat wusste ich nicht was auf mich zukommt. Also Überraschung pur und die ist in allen Fällen gelungen. Ich habe zwei Kurzfilmprogramme mit dokumentarischem und fiktionalem Charakter gesehen, sowie zwei Spielfilme. „Cosas insignificantes“ ist mein heimlicher Favourit, eine wunderschöne Geschichte über Menschen, ganz alltägliche Gegenstände und ihre symbolhafte Bedeutung – leichtfüssig erzählt. „Bajo la sal“ ist im Gegenteil ganz schön aufreibend, ein Thriller, der dich packt und bis zur letzen Minute nicht mehr loslässt. Wenn ich gerade nicht im Kino war und auch der Himmel sein Pforten geschlossen hielt, sprich es nicht regnete, dann bin ich durch die Stadt gelaufen. Morelia ist eine koloniale Stadt und hat mich irgendwie an Salamanca erinnert, denn die Gebäude im Zentrum sind alle aus dem selben Sandstein erbaut. Eine schöne Stadt, aber im Grunde war ich wegen dem Filmfestival hier.

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Aufbruchsstimmung

Nun ist er da, der Tag an dem ich die Großstadt wieder hinter mir lassen werde. Morgen nehme ich den Bus nach Morelia, einer Stadt 4 Stunden westlich von Mexiko City. Und ich bin gespannt welch Ambiente mich dort erwartet. Denn in Morelia findet gerade ein internationales Filmfestival statt und ich freue mich richtig darauf. Ich hoffe sehr, dass es hier nicht wie bei der Viennale zugeht und ich so knapp keine Karten mehr bekomme. Also drückt mir die Daumen. Das schöne am Langzeitreisen ist, dass man so richtig frei und unabhängig entscheiden kann wohin es am nächsten Tag gehen soll. Kein straffer Zeit- und Routenplan bringen einen darum auf Spontanität und Kreativität verzichten zu müssen. Und so weiß ich heute auch noch nicht genau wohin ich nach Morelia fahre. Möglicherweise nach León und Guanjuato etwas weiter nördlich. In Guanajuato findet gerade das jährliche Cervantino Festival statt und im nahegelegenen León ist Ramón zu Hause, den ich auch aus Salamanca kenne. Auf der Ideenliste für die nächsten beiden Wochen steht auch noch Guadalajara, die zweitgrößte Stadt des Landes – mit knapp 6-7 Mio. Einwohnern allerdings fast eine „Kleinstadt“. Guadalajara gilt als moderne, cosmopolite und universitäre Stadt und das möchte ich gerne erleben, bevor ich anschließend einen Sprung nach „Tequila“ wage, allein des Namen wegen. Bevor ich dann weiter in den Süden des Landes ziehe, komme ich nochmal nach Mexico City zurück. Aber wie gesagt, im Grunde denke ich in kleinen Zeiteinheiten, ursprünglich wollte ich ja gleich in den Süden, aber wer weiß wie steil nordwärts es noch weiter geht…

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Alter schützt vor Torheit nicht!

Zunächst habe ich mir gedacht, ich verschweige diese unangenehme Episode, aber dann habe ich mir gesagt, warum soll ich hier nur von den wunderbaren Erlebnissen berichten, wenn mir auch sonderbare Erreignisse widerfahren. So zum Beisspiel heute! Aber um den Bogen zu ziehen muss ich zwei Tage zurückdrehen. Am Mittwoch saß ich auf einer Parkbank an einem Platz dieser Stadt und sah den vorbeispazierenden Menschen zu als sich ein Mann um die 30 neben mich setzte und mich ansprach. Ich war schon aufgestanden, doch dann zögerte ich, denn ich wollte nicht unhöflich sein und so beantwortete ich doch die Frage woher ich komme. Es folgte ein nicht uninteressantes Gespräch und zum Abschied die Einladung für ein Essen am nächsten Tag. Meine Telefonnummer gab ich nicht her, jedoch meine Email und sagte zu, mich am nächsten Tag telefonisch zu melden, was ich nicht tat. Dann kam eine Mail und ich antwortete darauf um zu begründen warum ich mich nicht gemeldet habe. Ich wollte keine falschen Signale setzen. „Nein, nein, es stecken keine Erwartungen dahinter, nur das Interesse sich gut zu unterhalten“ und an diesem Punkt habe ich den Fehler begangen mir zu denken, „Ja, warum denn nicht; wenn die Fronten vorab geklärt sind, kann es ja ganz interessant werden“. Es folgte also eine Einladung zum Abendessen in „La Condessa“ – ein bekanntes Viertel, die ich auf den nächsten Mittag verschob, da ich tagsüber vorzog. Treffpunkt 15 Uhr an der Metrostation. Meine Mission: keine Vorurteile haben und die Gelegenheit nutzen einen Menschen kennen zu lernen, den ich unter normalen Umständen nicht kennen lernen würde -Der Typ ist in etwa die mexikaische Variante des Wiener Prolo, etwas schleckig, leicht dubios, aber ansonsten ganz nett und taktvoll.  Kurz vor 15 Uhr denke ich mir dann, ob das wirklich so eine gute Idee war. Ein paar Minuten nach 15 Uhr kommt meine Verabredung in Anzug und Sonnenbrille und ich folge ihm durch das Straßengewühl. Er ist gut gelaunt und schmeißt mit lockeren Sprüchen um sich. Ich frage mich mittlerweile wohin wir wohl gehen, als er seine Tasche öffnet und mir voller Stolz eine Flasche französischen Rotwein zeigt. Bei mir schrillen die ersten Alarmglocken und ich frage nun laut, wohin wir eigentlich gehen. „In den Supermarkt, ich muss noch was besorgen“. Aha und anschließend? „In mein Appartement, ich habe leckere Pasta für uns gekocht“. Na, das sind ja rosige Aussichten, ich bin also voll ins Fettnäpchen bzw fast in die Falle getappt. Ich erkläre ihm, dass ich ihn nicht in seine Wohnung begleiten werde und es folgt natürlich Unverständnis! Er erzählt mir, dass er Antiquitäten sammelt und mir solche aus der Zeit der Mexikanischen Revolution zeigen möchte. Ich sage, wir können irgendwo einen Kaffee trinken gehen und verdeutliche nochmals, dass ich bestimmt nicht in die Wohnung mitgehe. Er willigt schließlich ein, will sich aber unbedingt umziehen, da er sich im Anzug unwohl fühlt. Er gab an von einer geschäftlichen Verabredung zu kommen. Wir sind nur noch ein paar Meter von seinem Haus entfernt und ich sage zu, davor zu warten. Ich warte tatsächlich 2 Minuten und dann wird es mir doch zu heiß und ich haue ab. Ich schaue mich nochmal um und gehe schnellen Schrittes zur U-Bahn zurück. Kurz darauf folgt ein Anruf, den ich nicht erwidere und 2 sms, sowie ein langes Mail am Abend mit der Bitte ich solle unbedingt spirituelle und psychologische Hilfe in Anspruch nehmen, da ich anscheinend paranoid sei. Sehr suggestiv geschrieben! Ich bin kurz nach dem Vorfall doch etwas erschreckt und ärgere mich im Anschluss sehr über mich selbst und meine Naivität. Ich war wohl gedanklich schon einer interessanten Story auf der Spur und wollte überdies die gesellschaftlichen Grenzen sprengen und habe dabei unterschätzt, dass ich mich durch Unachtsamkeit durchaus in Gefahr bringen könnte. Ich habe daraus gelernt und ja, ihr dürft nun kurz den Kopf über mich schütteln 😦

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Die Stadt lässt mich (noch) nicht los

Ich bin immer noch in Mexico City und der Tag meiner endgültigen Abreise ist noch nicht in Sicht, wobei ich aber natürlich nicht vorhabe die ganzen 5 Monate hier zu verbringen. Aber es gibt immer noch Straßen, Ecken, Plätze und Museen in dieser Stadt die ich gerne entdecken möchte. Und ich fühle mich bei Jorge und Malin sehr wohl. Die beiden haben mir auch angeboten, ihr Zuhause als „Basislager“ zu nutzen und Ausflüge in Städte der Umgebung zu machen ohne mein gesamtes Gepäck mitzuschleppen und ich denke, das ist gar keine so schlechte Idee. Hier gilt „Mi casa es tu casa“ und ich weiß Jorges Gastfreundschaft sehr zu schätzen. Sein Haus steht offen für seine Familie und Freunde und alle Leute die hier ein und ausgehen sind überaus herzlich und offen – einfach zum Gernhaben!

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