Monatsarchiv: September 2008

Wahlschock

Mexico City – es ist kurz nach 10 Uhr vormittags und ich habe soeben gemütlich mit Malin und Hanna gefrühstückt. Die Pläne für den heutigen Tag noch nicht gemacht, hole ich mein Netbook um nachzusehen, ob die neueröffnete Ausstellung über Frida kahlo und Diego Riviera auch Sonntags zu sehen ist. Als Startseite kommt derstandard.at und als ich den Schriftzug erkenne, erinnere ich mich sofort daran, dass es in Österreich ja schon viel später ist und ich gleich nach den ersten Hochrechnungen sehen möchte. Tja, und dann bin ich erstmal für ein paar Sekunden sprachlos, um nicht zu sagen geschockt. Das möge jetzt vielleicht etwas naiv klingen, aber ich habe tatsächlich gehofft für unser Land könnte sich eine Alternative in die andere Richtung ergeben. Sprich, ich habe gehofft, die Grünen würden zulegen und auch das LIF könnte in den Nationalrat einziehen. Nun ja, genau das Gegenteil ist passiert und wie schon im Jahr 2000 widerfährt uns ein gewaltiger Rechtsruck. Aber was heißt widerfahren? Die Menschen, die ihr Kreuzerl bei FPÖ oder BZÖ gemacht haben, haben dies freiwillig und wohl auch aus Überzeugung getan. Und das macht mich nachdenklich, um nicht zu sagen sprachlos. UND JETZT? Ich persönlich wollte keine Neuauflage von Rot-Schwarz, aber so wie es aussieht könnte uns viel Übleres drohen. Bleibt uns jetzt nichts anderes übrig als auf den faulen Rot-Schwarz-Kompromiss zu hoffen? Also alles für die Katz´?

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Raus aus der Stadt, auf nach „La Marquesa“

Wer hätte sich das gedacht, da bist du in einer der größten Städte der Welt und am Wochenende setzt du dich ins Auto und bist binnen 40 Minuten in der freien Natur. Raus aus Staub und Lärm, hinein in die grünen Lungen der Täler rund um Mexico City. „La Marquesa“ wirkt auf den ersten Blick etwas utopisch, fast bizarr. Inmitten der grünen Umgebung haben sich meist Indigena angesiedelt und wie aus dem Nichts taucht ein Restaurant nach dem anderen auf. Wir fahren durch das Tal der Stille weiter ins Tal des Hasen. Wir fahren vorbei an provisorischen Go-Kart-Routen und Kinderspielplätzen, an ambulanten Verkäufern und jeder Menge Pferde. Nach einem kurzen Frühstück mit Mais-Kaffee schwingen wir uns auch sogleich auf die Rücken der Vierbeiner und reiten eine Runde durch das Tal. Bewegung macht hungrig und so lassen wir unseren Ausflug bei einem leckernen Essen mit Sopa Azteca und Quesadillas gemütlich ausklingen bevor wir zurück in die Metropolis düsen…

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Aufgetaucht in Mexico City

Das Eintauchen in eine Großstadt dieser Dimension beginnt mit einem Sprung ins kalte Wasser. Wo beginnt diese Stadt und wo hört sie auf? Wie finde ich mich in ihr zurecht? Tief durchatmen ist angebracht, denn um sich in Mexico City zu orientieren braucht es Zeit. Zeit, die man sich auf jeden Fall nehmen sollte – das ist mein Resüme am zweiten Tag. Ich bin gerade einmal aufgetaucht und richte meinen Blick in alle Richtungen um mir einen ersten Eindruck zu verschaffen. Und dieser lastet beinahe auf meinen Schultern, denn ich habe zunehmend das Gefühl für diese Stadt sollte man nicht Tage sondern Wochen einplanen. So groß und vielfältig erscheint mir das Angebot und wenig davon möchte ich mir entgehen lassen. Zur Einstimmung bin ich gestern über den Zócalo – den Hauptplatz  – gelaufen, den Glockenturm der Kathedrale hochgestiegen und durch die Seitenstraßen flaniert. Zuvor allerdings habe ich erst einmal ein Cafe aufgesucht um in aller Ruhe einen Blick auf den Stadtplan zu werfen und mir einen kleinen Überblick zu verschaffen. Zuviel Planung hilft im Chaos aber nicht, vielmehr ist Spontanität gefragt und so passe ich mich dem Rhythmus der Stadt an und versuche erst gar nicht ein Besichtigungskonzept aufzustellen. War ich gestern im historischen Zentrum, so blieb ich heute in der schicken Nachbarschaft und fahre morgen in den Süden der Stadt um tags darauf wieder zur Mitte zurückzukehren. Klingt irgendwie nach Achterbahn und Ringelspiel, nach auf und ab und rundherum. Und da verliert man schon mal die Orientierung,

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Ankunft in Mexico City

Freitag Nachmittag haben mich Philipp und Christine zum Flughafen gebracht und beim Einchecken hatte ich das große Glück auf beiden Flügen (von Wien nach Madrid und von Madrid nach Mexico City) einen Platz am Notausgang zu ergattern – somit stand einem angenehmen Flug rein platzmäßig nichts mehr im Wege. Phil und Christine waren schließlich die letzten, die mich nochmal fest umarmt haben und dann bin ich auch schon durch die Kontrolle gelaufen. In diesem Moment wurde mir so richtig klar, dass ich meine Familie und meine Freunde für lange Zeit nicht mehr sehen werde.

Umso schöner, dass mich in Mexico City Jorge empfangen hat. Bei ihm und seiner Familie werde ich die ersten Tage fernab der Heimat verbringen und das hilft mir bestimmt mich schnell an die neue Umgebung zu gewöhnen. Noch macht mir die Zeitumstellung ein wenig zu schaffen, aber in ein paar Tagen bin ich bestimmt so richtig hier angekommen und dann steht den verschiedensten Erkundungstouren nichts mehr im Wege!

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Freitagabend geht´s los

Die letzten Tage in der Heimat sind angebrochen und vergehen gefühlsmäßig viel schneller als gewöhnlich. Die ersten Abschiede hab ich schon hinter mir, weitere folgen noch. So kurz vor dem Tag der Abreise wird mir doch ein bisschen mulmig, fünf Monate sind eine lange Zeit. Aber im Grunde weiß ich, wenn ich erst einmal in Mexiko angekommen bin und mich an die neue Umgebung gewöhnt habe, dann kann mich nichts mehr halten. Dann will ich los um dieses und die anderen Länder kennen zu lernen. Zunächst einmal werde ich 10 Tage in Mexiko-Stadt bleiben um in das quirrlige, chaotische Großstadtleben einzutauchen und meine Freunde Jorge und César besuchen.

Doch bevor es am 19.09 um 19h25 losgeht muss ich noch meinen großen und meinen kleinen Rucksack packen, in der Hoffnung, dass alles seinen Platz findet und mir in der Folge nicht zu schwer auf dem Rücken liegt!  

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