Mein erstes Wochenende am Strand war wunderbar. Sand, Meer, eine Bootsfahrt zu Wasserschildkroeten und Walen, genuessliches Essen, nette Bekanntschaften und schlafen in einer Cabaña mit dem Meeresrauschen als Hintergrundmusik 🙂
Heute Morgen bin ich noch mal ins Meer gesprungen und habe am Strand gefruehstueckt, dann habe ich meinen Rucksack gepackt und bin mit dem „Shuttelbus“ – ein Kleintransporter mit offener Ladeflaeche – wieder nach Pochutla gerumpelt. Im Bus nach San Cristóbal war noch genau ein Platz frei: meiner. 7 Stunden Wartezeit habe ich vor mir und anschliessend, nach 12 Stunden, die Fahrt nach Chiapas hoffentlich gut hinter mich gebracht. Die Fahrt von Oaxaca-Stadt an den Strand war aufgrund unendlich vieler Kurven eine harte Probe fuer meinen Magen…
Was mache ich also in einer Kleinstadt wie Pochutla? Ich verstaue mein Gepaeck am Busbahnhof und drehe eine erste Runde durch die Stadt. Und eine zweite, dritte usw. Viel gib´s nicht zu sehen. Es ist Sonntagsstimmung in einer unaufgeregten Stadt. Leute laufen durch die Strassen, die Sonne sticht vom Himmel, am Strassenrand gib´s Staende mit Obst und Gemuese. Und kein „richtiges“ Gasthaus. Ich habe Hunger und setzte mich schliesslich an einen der provisorischen Tacos-Staende und bestelle 3 Tacos mit Rindfleich und Gemuese. Wechsle ein paar Worte mit der Besitzerin und lasse meinen Blick ueber den kleinen Hauptplatz schweifen und fange viele Blicke der Ortsansaessigen ein, die mich sofort als „Gringa“ – Auslaenderin – erkennen. Als ich beim Aufstehen mein lila Tuch verliere schreit mir ein alter Mann nach: „güera“! Als ich, die „Blondine“, mich umdrehe zeigt er auf den Boden und ich danke ihm mit einem Laecheln. Dann ziehe ich die naechsten Runden. Einen Platz zum Kaffeetrinken finde ich nicht und lasse mich bald erschoepft auf einer Gehsteigkante im Schatten nieder. Pochutla ist, ohne Zweifel, ein Kaff, aber ich habe hier einen mexikanischen „Krocha“ gesehen und einen Mann, der als Frau mit roten Lippen durch die Strassen spazierte 😉
Ein paar Stunden Kleinstadtfeeling bleiben mir noch, ich werde also weiter warten auf den Bus…