Kroatien – Sommertage am Meer

Wenn die Sonne vom Himmel lacht und ihre Strahlen meinen Bauch kitzeln kommt in den Tiefen des Ich´s die Sehnsucht nach dem Meer hoch, der scheinbar unendlichen Weite des Wassers, das am Horizont mit dem Blau des Himmels verschmelzt. Ein Sommer ohne eine Brise Meeresluft ist wie ein Winter ohne Lichtblicke. Und so packe ich meine Koffer, steige in das Auto und fahre mit meinem Freund David nach Kroatien.

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Ein Streifzug durch Zentraldalmatien

Ferien am Meer ist wie eine Reise ins Blaue. Tagelang am gleichen Strand liegen ist meine Sache nicht, wie immer schlägt mein Herz voller Neugierde und ich will die Gegend um mich herum erkunden. Und wer sucht, der findet. In diesem Fall einen Ort zum Verweilen und Innehalten – die Insel Solta..

Doch der Weg zum Glück geht Schritt für Schritt. Zunächst fahren wir nach Primosten – ein Steinhaufen im Meer mit einer Kirche an der Spitze des Hügels. So die romantische Beschreibung eines aufgeweckten Feriendorfs, der man immer näher kommt je mehr man sich dem abendlichen Trubel entzieht und in den stillen Seitengassen nach oben spaziert. Im Restaurant Babylon bestellen wir  eine Fischplatte für zwei und erleben erste Gaumenfreuden, begleitet vom Klirren der Weingläser.
Tags darauf zieht es uns ans Wasser, jedoch nicht an der Küste. Wir besuchen den Krka-Nationalpark im Landesinneren, verfolgen den Lauf des Wassers – vom Ruhepol zur Wasserkraft  – und schwimmen im erfrischenden See neben einem der Wasserfälle.
Und wir ziehen weiter, von Primosten auf die, mit der Stadt Trogir über eine Brücke verbundene, Insel Ciovo. Dort stellen wir für zwei Tage unser Zelt auf. Mit freiem Blick aufs Meer und einem Kieselstrand vor der Tür. Eine kleine Bucht, glasklares Wasser und zeitlose Momente auf der Luftmatratze. Dann ein Spaziergang durch die sehr schöne Altstadt von Trogir, durch enge Gässchen vorbei an Häusern aus altehrwürdigem Stein und erkennbar venezianischem Stil. Ich genieße eine Tasse Kaffee in einem der zahlreichen Straßencafés und beobachte das fröhliche Treiben der Menschen, die an uns vorbei spazieren. Später erkunden wir per Auto die vorgelagerte Insel Ciovo, auf deren Länge sich eine Vielzahl kleiner Pensionen tummelt, die im Sommer ihre Pforten für all die Erholungssuchenden öffnen. Da bleibt wenig Platz für  natürliche Freiräume und wir fahren auf der Suche nach etwas mehr Abgeschiedenheit weiter.

kroatien_09 275 Blick auf Stomorka, Insel Solta

In Split nehmen wir die Fähre auf die kleine Insel Solta und finden dort den Ort, wo die Seele innehält und zu baumeln beginnt. Ein Ort, dessen idyllische Überschaulichkeit das Ich zum entspannten Verweilen einlädt.
Einige kleine Dörfer, unzählige versteckte Felsbuchten und nah wie fern Olivenhaine, Feigenbäume und Rosmarinsträucher. Der Duft der ländlichen Insel vermischt sich mit der Meeresluft, die der Wind um sich trägt und umgibt mich mit einem leisen Gefühl der Zufriedenheit. Wir laufen durch Siedlungen mit Häusern aus Stein, biegen um unbekannte Ecken und entdecken die ruhige Gelassenheit der Umgebung. Einige Bewohner, hie und da eine faule Katze und ab und zu ein Bauer, der seine Tiere im Gleichschritt vor sich her treibt. Wir kaufen frisches Obst am Markt in Grohote und trinken Café im kleinen Kaffeehaus neben dem Einkaufsladen, wippend in der Hollywoodschaukel. Hier, so scheint es, trifft sich jung und alt zum Plaudern und Zeitung lesen. Etwas “turbulenter” geht es unten an den kleinen Häfen zu. Hier tummeln sich die wenigen Urlauber, die sich auf Solta “verirrt”haben. Manche parken hier ihre Segelboote oder Yachten, andere spazieren über die Promenade und alle treffen sich spätestens am Abend in einer der 3,4 Konobas zum Abendessen. Tagsüber geht jeder seinen Weg. Wir fahren mit dem Auto über die Insel und halten dort, wo uns die Neugierde packt. Wir essen Feigen vom Baum und kosten süße Trauben, die uns eine alte Frau am Wegrand schenkt. Ich blicke über Olivensträucher hinab ins tiefe Blau und manchmal einem Schmetterling hinterher, der gerade an mir vorbei schwingt. Und dann geht´s zu Fuß hinunter ans Meer, über schroffe Felsen und Steinkanten hinein ins weiche, durchsichtige Wasser. Mein Blick erfasst die Häuser an der Bucht, die Boote im Hafen und ein paar kleine Inseln in greifbarer Nähe. Dann tauche ich unter und genieße in vollen Zügen meine Sommertage am Meer!

Mee(h)r Fotos auf Flickr!

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…bin wieder da!!

Seit gut zwei Wochen bin ich wieder im Lande und viele haben davon ja auch schon Wind bekommen. Den ersten Wetterschock habe ich hinter mir, neue Farben an den Wänden meines Zimmers, ein paar Möbel weniger und viel Platz. Das erste Mal nach 5 Monaten Reise wieder mein eigenes Bett, meinen eigenen Kasten und ein Badezimmer, dass ich nur mit 2 anderen Menschen teilen muss . Das ist auch eine Form von Luxus 🙂 Doch jede einzelene Entbehrung habe ich die letzten Monate gerne in Kauf genommen, bin ich doch im Gegenzug mit so vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen beschenkt worden. „Reichtum“, dieses Wort aus 8 Buchstaben hat in meinem Wortschatz neue Bedeutungen dazu gewonnen, die mit Geld reichlich wenig zu tun haben. Ganz ohne Geld wäre meine Reise allerdings nicht möglich gewesen und mein neues Leben in Wien hängt wohl auch ein bisschen davon ab. Und deswegen werde ich mir nun eine gewinnbringende Tätigkeit suchen, die mich im besten Fall wohlhabend macht, mich zumindest über Wasser hält und mir vor allem eines bereiten soll: Freude, Spaß und Ansporn!  Ich habe jedenfalls jede Menge positiver Lebensenergie mitgebracht  und die will ich mir Tag für Tag bewahren. Bewahren werde ich mir auch die vielen Bilder in meinem Herzen, einzelne Worte und Gesten, Gesichter von Menschen, die ich getroffen habe und die mir oft, ohne es zu wissen, etwas mit auf den Weg gegeben haben.  

Ich denke es gibt nichts besseres als für eine Zeit lang aus dem Alltag auszubrechen, um zu erfahren was das Leben außerhalb der täglichen Routine noch zu bieten hat. Ich hatte das Glück genau dies während der letzten Monate und Wochen tun zu können. Und ich bin froh über alle Emotionen, die mich dabei begleitet haben: Aufregung – Freude – Anspannung – Glück – Liebe – Angst – Neugierde – Fröhlichkeit – Einsamkeit – Euphorie – Willenskraft – Stärke – Mut – Vorsicht – Saudade – Faszination – Schrecken – Begeisterung  …  …  …

Nun freue ich mich wieder da zu sein, es liegen auch hier spannende Zeiten vor mir. Ich hoffe euch mit meinen Reisenotizen manchmal erfreut, begeistert oder nachdenklich gestimmt zu haben.  Für´s erste enden meine Einträge an dieser Stelle. Neue folgen, sobald ich wieder etwas von einer Reise zu erzählen habe. Bis dahin alles Liebe, eure Katja

Zum Abschluss noch ein paar Fotos im Schnelllauf durch meine Reise

nahe Oaxaca

vor dem Vulkan Masaya

auf der Insel Ometepe

Richtung Bocas del Toro

in Boquete

auf San Blas

vor dem Abflug

in Mexico City

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Zwischenstopp in Spanien

Eine Heimreise auf Raten ist der ideale Weg, um sich langsam von einer langen Reise zu verabschieden. Der Entschluss, eine Woche Spanien „einzuschieben“, war genau richtig. Zum einen fühle ich mich hier bereits etwas heimisch und habe trotzdem das Gefühl des „unterwegs seins“. Nach der Ankunft in Madrid bin ich sogleich in den Bus nach Valencia gestiegen. Meine Schwester Michi war ganz schön überrascht, als ich ihr 3 Tage vorher über mein Kommen „Bescheid“ gegeben habe. Ihre, meine, unsere Freude war natürlich groß. Valencia ist in den letzen 8 Jahren so etwas wie mein zweites Zuhause geworden, hier habe ich viele Wochen verbracht und viel erlebt. Mein diesmaliger Besuch war auch ein Abschied, denn Michi und Gines werden im Mai nach Bozen übersiedeln. Es war mir wichtig nochmal hier vorbeizuschauen. So bin ich also durch die Straßen der Stadt geschlendert, habe Cafe in der Sonne getrunken, in die Schaufenster gekuckt und Zeit mit meiner Schwester verbracht. Und ein paar ihrer Freunde besucht.

Nicht fehlen durfte eines: PAELLA!!! 

Schwesterherzen

 

Am Montag ging es dann wieder zurück nach Madrid um Marta zu besuchen. In Salamanca haben wir ein Jahr zusammengewohnt und bei jedem Wiedersehen ist die Freude groß. Es war schön zu sehen wie meine Freundin aus Italien nun in Madrid lebt, wo sie arbeitet und wie es ihr ergeht. Natürlich sind die Tage viel zu kurz gewesen, aber an Ideen für nächstmögliche Treffen mangelt es uns nie. Ein Wochenende in Berlin wär superfein, im Frühjahr und mit Lety – dann wären die „tres chicas“ endlich wiedermal vereint 🙂

 

Herzensfreundinnen

In Madrid bin ich wieder durch die Straßen gelaufen, habe die Sonne im Retiro genossen, mir eine Ausstellung im Prado angesehen, Kaffeehäuser besucht und Zeitung gelesen, mit Marta „de tapas“ gewesen und in Buchläden gestöbert…

…und nun geht es wirklich auf nach HAUSE

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Adiós Panamá – eine Reise geht dem Ende zu

In 10 Stunden steige ich in den Flieger und lasse Panamá hinter mir. 5 Monate sind vergangen seit dem ich um 6 Uhr früh in Mexiko City angekommen bin und Jorge mich vom Flughafen abgeholt hat und ich seine Freundin Malin und die kleine Hanna kennengelernt habe. 4 Monate sind vergangen seit dem ich mit Ramón und seinen Freunden in León klettern ging und eine Felswand bestiegen habe. 2 Monate sind vergangen, seit dem ich mit Germán, Alejandro und ihren Familien in Nicaragua Weihnachten und Silvester gefeiert habe.

Meine Reise war eine Reise zu meinen Freunden und eine Reise, um auf eigene Faut verschiedene Länder, Orte und Menschen kennenzulernen. Noch ist nicht der Zeitpunkt gekommen um Revue zu passieren was ich alles erlebt und erfahren habe. Darüber werde ich mir wohl erst in einigen Wochen, wenn ich wieder zu Hause bin, klar werden.  Eines steht fest – Reisen wird immer ein wichtiger Bestandteil meines Lebens sein. Die Neugierde und das Interesse sind noch lange nicht gestillt und ich freue mich jetzt schon auf jede weitere Reise die ich in Zukunft hoffentlich machen kann und machen werde.

Am Ende meiner Reise durch Lateinamerika und bevor ich wieder heimischen Boden erreiche, mache ich noch einen Zwischenstopp in Spanien  – ganz spontan und voller Vorfreude. Ich werde nach Valencia fahren um meine Schwester Michi zu besuchen. Wir haben uns seit 1.5 Jahren nicht  mehr gesehen. Und ich werde in Madrid meine liebe Freundin Marta besuchen. Und ich werde mich langsam an die Kälte gewöhnen bevor ich in das winterliche Österreich zurückkehre.

Am 26.2 komme ich wieder in Wien an. 

Liebe Grüße aus Panama

Katja

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Impressionen aus San Blas

Schnorchel

Kuna Frauen

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Ich glaub´ich war im Paradies

San Blas, Panama – eine Inselgruppe in der Karibik. Und ich war dort. So viele Inseln wie Tage im Jahr und nur wenige davon bewohnt. Von den Kuna´s – einer Gruppe Indigenas, die vor langer Zeit aus Kolumbien kommend die einsamen Inseln im Atlantik besiedelt hat. Menschen, die ihre Tradition hochhalten und ihr Zuhause nur wenigen Besuchern öffnen. Der Tourismus spielt eine Rolle im Leben der Kuna´s – doch sind sie es, die die Regeln bestimmen. Als autonome Gruppe, mit ihren eigenen Gesetzen. 

Von Panama City sind es gerade einmal 35 Minuten Flugzeit um in Carti zu landen, von wo aus man dann per Boot auf eine der bewohnten Inseln fährt. In einem Boot, dass aus einem riesigen Baumstamm gebaut wurde. Auf San Blas zu sein ist der reinste Luxus, jedoch nicht im materiellen Sinne. Die Kunas leben in Häusern aus Bambus, Holz und Palmenblättern. Strom gibt es nur in ein, zwei Häusern pro Insel. Die Toilette befindet sich über dem Wasser und geduscht wird mit Regenwasser aus der Tonne.

Wir sind per Boot zu verschiedenen Inseln gefahren mit weißem Sand und türkisblauen Wasser, wie ich es zuvor noch nie gesehen habe. Du sitzt auf einer Insel, die du in weniger als 10 Minuten umrundet hast, sogar umschwimmen könntest. Ich schlürfe Kokosmilch und esse anschließend die Frucht. Und blicke aufs Meer und sehe rund um mich zahlreiche kleine Inseln. Manche mit Häusern, andere voller Kokospalmen. Der Wind weht und treibt die Wellen an. Und nachts hören wir das Wasser unter unsere Cabanas schwappen. Die Nacht erhellt vom Mondenschein. Und wir essen Fisch mit Kokosreis – vom Wasser auf den Tisch. Wir lernen eine Kultur kennen, die der unseren kaum weit entfernter sein könnte. Es ist ein Ausflug in eine andere Welt. Bezaubernd, erstaunlich, hochinteressant und schwer zu erfassen. Kunas sind sehr zurückhaltend und schüchtern. Am dritten und letzten Tag öffneten sie sich uns ein bisschen mehr. Schade, dass wir nicht länger bleiben konnten.

Ich nehme einen kleinen Eindruck aus ihrer Welt mit und tausende von wunderschönen Impressionen aus der Natur. Für mich war es wie im Paradies. Für die Menschen, die in sehr einfachen Verhältnissen leben ist es bestimmt manchmal auch sehr schwer.

Fotos bald auf Flickr,

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Karibik, Hochland und Panama-Stadt

Wir sind viel gereist und in großen, schnellen Schritten möchte ich euch davon erzählen. Unser Regen- und Nebelerlebniss in Santa Elena war aufregend. Trotzdem war uns nach noch mehr Abwechslung. Sonne, Strand und Meer war der große Favorit und so sind wir nach einem kurzen Zwischenstopp in San José weiter an die Karibikküste gefahren. Cahuita war unser Ziel. Ein kleines, feines Dörfchen – nicht viel los. Perfekt um zu entspannen oder einfach abzuhängen. An der Karibikseite ist ein Großteil der schwarzen Bevölkerung zu Hause. Neben Spanisch, sprechen sie Englisch und hören gerne Reggae. Die Menschen im Dorf sind einfach und leben easy. Oder zumindest einen Gang langsamer. Manche wirken relaxed und zufrieden, andere einwenig resigniert oder vielleicht auch nur reserviert. Es gibt Orte an denen, die Menschen offener wirken. Aber vielleicht war´s auch der Regen. Es hat wieder geregnet. Zur Abwechlung. Und zum Glück nicht den ganzen Tag. So hatten wir also Zeit und Freude durch den Nationalpark zu wandern. Durch den Regenwald und am strand entlang. Dieses Jahr habe ich nicht so viele Tiere gesehen wie vor 4 Jahren, die Affen jedoch haben am gleichen Ort auf uns gewartet und 2 Knadierinnen attackiert. Mittlerweile wissen sie sehr gut, dass in den Rucksäcken der Touristen meist Essbares zu finden ist. Warum also selber suchen. Und so bedienen sich die Affen einfach selbst. Einen Rucksack zu öffnen ist ja nun wirklich keine große Sache. Und wenn sich seine Besitzerin wehrt rufen wir einfach unsere Affenfreunde und schüchtern sie ein bisschen ein. Gesagt, getan… und geglückt. Die Kanadierinnen haben geschrieen und wir sind alle gelaufen. Klingt lustig, ist es leider nicht. Die Affen wurden von zu vielen Menschen gefüttert und somit „domestiziert“ oder abhängig gemacht worden.

Nach 2 Tagen Cahuita sind wir wieder aufgebrochen und haben Costa Rica hinter uns gelassen. Auf nach Panama. Weiter in die Karibik. Diesmal auf die Inselgruppe Bocas del Toro. Auf der Hauptinsel ist recht viel los, nicht umsonst gilt sie als das neue Backpacker-Paradies. Wir waren weiterhin auf der Suche nach Entspannung und sind per Boot auf die kleine Insel Bastimentos gefahren. Im kleinen Inseldorf Old Bank leben ca 500 Menschen, hauptsächlich Schwarze. Auf der anderen Seite der Insel leben Indigenas. Und der Großteil der Insel ist Regenwald und Naturschutzgebiet. Bastimentos ist wohl wirklich das, was man sich so vom Karibikfeeling erwartet. Lazy Hang-Out- Stimmung, lachende Gesichter und jede Menge Reggae. Die coolen Jungs hängen auf der Strasse herum, laden uns zur Reggae-Party ein und beeindrucken uns mit ihren lässigen Moves. 2 von 3 tragen Dreads und alle den Hosenboden bei den Knien. Am Ende des asphaltierten Fußweges – Starßen udn Autos gibt es nicht – gibt es einen Basketballplatz mit Ausblick aufs Meer. Und dort treffen sich die Jungs um ein paar Körbe zu werfen. Unser Vermieter Rafael hat uns erzählt, dass das Leben mit den Touristen einfacher geworden ist. Früher mussten viele auf den Bananenplantagen schuften, heute finden viele Arbeit im Dorf. Noch ist Bastimentos ein recht authentsicher Flecken. Die Anzahl an Betten ist begrenzt und somit die Besucher noch überschaulich. Die Frage ist jedoch wie lange das noch so bleibt. Wir haben unsere Tage auf Bastimentos genossen. Tagsüber sind wir durch den schlammigen Regenwald an einen Bilderbuchstrand gewatet und haben die Seele zum Klang der Meereswellen baumeln lassen. Und abends haben wir uns in das Inselleben gemischt, sind auf die Dorfparties gegangen. Reggae ist cool und wahnsinnig laut.

Nach viel Sonne und Strand war dann wieder Hochland und Nebelwald angesagt. Wir sind nach Boquete gefahren – ein nettes Städtchen in den Bergen und Ausgangspunkt für Wanderungen zum Vulkan Baru und in den Nationalpark „La Amistad“. Panama ist jedoch Dollar-Land und somit sind die Preise derart gesalzen, dass wir uns gegen eine geführte Tour entschlossen haben. Aus diesem Grund ist auch der Besuch einer Kaffeeplantage nichts geworden. Wir sind einfach auf eigene Faust ein bisschen herumgewandert und haben wieder Regen und etwas kühlere Temperaturen genossen . Unser Geld geben wir trotzdem „gerne“ aus. Wir haben einen Flug für die San Blas Inseln gebucht undwerden für 3 Tage Karibik Pur erleben. Die Inseln werden von den Kuna Indigenas bewohnt, die ihre Traditionen hochhalten und verteidigen. Der Tourismus ist stark limitiert, der Zugang von Natur aus erschwert. Auf dem Land-Bootweg dauert es Stunden und bedarf es viel Glück . Und der Weg per flugzeug hat seinen Preis. Ich bin jedenfalls gespannt auf die Kuna-Kultur und freue mich auf San Blas. Am Sonntag gehts los. Bis dahin geniessen wir das vibrirende Leben in der Hauptstadt.

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Costa Rica bei Regen und Nebel

Das Wochenende war besonders. Schuld daran sind Regen und Nebel – und das meine ich nicht negativ. Ja, diese Worte aus meinem Munde, die ich doch den Regen nicht wirklich mag. Es sei denn ich beobachte ein stürmisches Gewitter von der warmen Fensterbank aus. Aber draußen im Regen… da verzieh ich mich meistens. Anders in Costa Rica. Unser Wochenende war geprägt von Regen und Nebel, und es war wunderbar. Schon nach 50 Minuten Autofahrt als wir von der Panamericana abgebogen sind Richtung La Fortuna drückte sich der Nebel bis tief auf die Straßen und tauchte die Umgebung in eine bizarre Stimmung. Feucht, unsichtbar und hin und wieder grün schimmernd. Das Vorankommen auf den kurvenreichen Straßen ist dementsprechend langsam und ein Grund zwischendurch anzuhalten und in ein nettes Restaurant am Straßenrand einzukehren. Kurz bevor wir in La Fortuna ankommen weicht der Nebel der Sonne. Werden wir den Vulkan sehen? Die Chancen stehen gut sagt unser Zimmervermieter und kurz darauf steigen wir wieder in unser Auto und düsen los. Und tatsächlich, vom Vulkan ist „nur“ die obere Spitze Wolkenverhangen. „80 Prozent sind sichtbar“, sagt uns ein Guide. Holger will unbedingt Lava sehen. Der Arenal ist bekannt für seine spukende Lava, die die dunkle Nacht mit roten Akzenten begleitet. Bis zum Sonnenuntergang dauert es noch knapp 2 Stunden und so wandern wir einen Pfad entlang der uns dem Vulkan näher bringt. Die Wolken spielen mit uns. Mal ziehen sie sich ein paar Meter zurück um anschließend um das Doppelte herunterzufallen. Der Tag neigt sich dem Ende zu, Holger hofft immer noch auf Lava und so harren wir weiter aus. Wirklich glauben wir nicht mehr daran, aber der kleine Funken Hoffnung oder die Angst das Spektakel doch zu versäumen halten uns. Irgendwann ist dann klar, heute sehen wir keine Lava mehr. Also fahren wir zurück und genießen den restlichen Abend in den heissen Quellen des Thermalbades Baldi. Ein wunderbarer Ausklang in Fortuna.

Am nächsten Morgen geht es auf nach Santa Elena. Diesmal ist es Philipp der in den Startlöchern scharrt. Er wird zum ersten Mal einen Regenwald betreten. Ein Grund warum er sich für diese Reise entschieden hat. Wir fahren um den Arenal-See und haben diesmal freie Sicht. In Santa Elena suchen wir erst einmal eine Unterkunft und erkunden uns anschließend was wir mit dem angebrochenen Nachmittag noch anfangen können. Eddy meint, dass heute nichts mehr geht und zeigt uns die Öffnungszeiten des Nationalparks. Wir lassen uns dennoch nicht davon abringen und fahren hinauf zum Reservat. Und siehe da, wir haben Glück. Und 5 Minuten später spazieren wir auf Hängebrücken durch den Nebelwald. Mal blicken wir 50 mal 150 Meter in die Tiefe, mal wachsen die Bäume an unseren Ohren vorbei, mal sehen wir ihnen auf die Kopfspitze. Die Luft ist feucht, es nieselt ein bisschen und der Wind weht um uns. Es ist grün, so grün. Und saftig, unglaublich frisch. Und Nebelverhangen. Richtig mystisch.

Am nächsten Morgen läutet der Wecker um 5.45. Um 7.30 beginnt unsere geführte Wanderung durch den Nebelwald. Und diesmal schüttet es. Unser Führer David enttäuscht gleichmal alle Leute, die darauf gehofft haben Tiere zu sehen. „8 von 10 Tieren sind nachtaktiv und überhaupt sucht man nach Tieren besser in anderen Gegenden Costa Ricas. Der Nebelwald von Santa Elena/Monteverde ist aufgrund seines Baum- und Pflanzenbestandes einzigartig und eine Erfahrung wert. Und so stapfen wir los, bei gerade einmal 12 Grad. Die Wanderung durch Sekundär- und Primärwald ist ein Erlebniss. Wir atmen frische Luft, spüren feuchte Luft und sehen grün, grün und wieder grün. Hohe Bäume, Elefantenblätter, Bromelias, Farn, Moos, Gatsch, Gatsch und Gatsch. Ab und zu ein Vögelchen. Und plötzlich versperrt ein umgefallener Baumriese den Weg. Wir sind die ersten, die zu dieser Stelle kommen und nicht weiter können. David sucht nach einem Ausweg und schließlich verlassen wir den rechten Pfad für ein paar Minuten um in die echten Tiefen des Waldes zu schreiten. Wir umrunden den gefallenen Baum und gelangen wieder auf den „vorgetrampelten“ Weg. Der Baum kann nur letzte Nacht gefallen sein. Das Wetter spielt im Moment verrückt. Trotz Trockenzeit regnet es im großen Stil und auch der Wind fährt heftig durch den Wald. Zusätzlich hängt der Nebel tief. Vor 4 Jahren war ich schon einmal in Santa Elena und war begeistert. An meiner Begeisterung hat sich nichts geändert. Regen und Nebel in einem derart beeindruckenden Wald kann man sich gar nicht wegdenken…

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Abschiede und Wiedersehen

Meine Zeit in Nicaragua ist zu Ende, seit Dienstag Nachmittag bin ich in San José, der Hauptstadt von Costa Rica. Nach einem wunderbaren Monat in Managua und Umgebung war der Abschied von meinen Freunden nicht leicht, nach so langer Zeit gewöhnt man sich an einander. Germán und seine Mutter haben mich viele Tage lang rund um die Uhr verwöhnt. Und auch Alejandro und seine Großfamilie haben sich sehr um mich gekümmert. Wir haben viele Ausflüge gemacht und sind oft bei Alejandro oder seiner Schwester Marta abends im Garten zusammengesessen. Ich hatte ursprünglich nicht vor so lange Zeit in Managua zu bleiben, doch dann habe ich mich so wohlgefühlt, dass ich schlicht zu faul war meinen Rucksack zu packen und Nicaragua alleine zu bereisen. Das Land habe ich trotzdem von vielen verschiedenen Seiten kennengelernt. Viele interessante Orte lassen sich von der Hauptstadt aus in einem Tag erreichen. Vier Wochen an einem Ort zu bleiben hat auch seine Vorteile. Durch das Zusammensein mit meinen Freunden und ihren Familien konnte ich wieder ein Stück weit ihren Alltag kennenlernen. Und noch mehr. Meine Freunde sind sehr engagiert und wir haben viel über Politik gesprochen. Ein Thema, das ganz Nicaragua zur Zeit in Aufregung versetzt. Die Regierungspartei untergräbt die Demokratie weitgehendst, die letzten Wahlen wurden manipuliert usw. In den vielen Gesprächen konnte ich so auch noch einen intensiveren Einblick in das politische Geschehen dieses Landes gewinnen.

                                                German und ich

Dienstag um 4 Uhr früh hat mich German dann zum Bus gebracht, mit im Gepäck habe ich nun den kleinen Prinzen, eine seiner Lieblingslektüren. 1 Monat im selben Haus hat dazu geführt, dass ich meinen Freund noch viel besser kennengelernt habe als damals in Salamanca. German ist ein außergewöhnlicher Mensch, ein brillianter Gesprächspartner und ein sehr guter Freund. Ich wünsche ihm alles Gute für die Zukunft und hoffe, dass wir uns bald wieder sehen. In Österreich oder Chile, wohin er vielleicht beruflich geht, oder auf einem anderen Fleck dieser Erde.

10 Stunden Busfahrt haben mich nach Costa Rica gebracht und 24 Stunden später habe ich meine Brüder Philipp und Holger vom Flughafen abgeholt. Ich freue mich sehr auf dieses Wiedersehen und noch mehr auf die nächsten Wochen, die wir gemeinsam reisen werden. Meine Zeit in Mexiko und Zentralamerika ist eine perfekte Mischung aus Abwechslung. Ich habe meine Freunde aus Salamanca besucht, ihre Heimat und ihre Familien kennengelernt, ihren Alltag ein Stück weit mitgelebt. ich bin alleine gereist und habe viele Orte entdeckt und noch mehr Menschen  getroffen und kennengelernt. Vor allem Einheimische, aber auch andere Reisende. Ich habe viel Zeit für mich. Und jetzt reise ich mit einem Teil meiner Familie. Wunderbar

                                  Holger und Philipp   Platz vor dem Theater in San José

Nach einem gemeinsamen Tag in San José werden wir morgen zu einer 4 tägigen Tour aufbrechen. Zum Vulkan Arenal, den heissen Quellen von Fortuna und dem Regenwald Monteverde. Ich freu mich

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Oase des Friedens

Ometepe ist ein Ausdruck aus dem Nahuatl und bedeutet ¨zwei Berge¨.  Diese beiden Berge sind Vulkane und liegen im Nicaragua See, einem der groessten Suesswasserseen der Welt. Das ist nicht der letzte Superlativ, die Insel Ometepe ist die groesste Insel in einem derartigen See.  Seit kurzem steht die Insel zur Wahl fuer das achte Weltwunder, doch liegen die Stimmen bereits weit hinter anderen Orten dieser Welt. Wohl auch aufgrund der relativen Unbekanntheit dieses Naturwunders und des Landes als Touristenziel.  Das Leben auf der Insel unterscheidet sich vom Festland. Der Slogan von Sonia Kofler, die das Hotel ¨Villa Paraiso¨am Strand von Santo Domingo betreibt, ist spuerbar. Die Insel ist friedlich und so auch ihre Menschen. Die meisten Leute, die mit dem Fahrrad, Moped oder zu Fuss an mir vorbeigelaufen sind haben ein Laecheln im Gesicht und Gruessen schon von weitem. Kriminalitaet ist kein Problem auf der Insel. Die Menschen leben in einfachen Verhaeltnissen, doch sie sind zufrieden und gluecklich. So zumindest erlebte ich sie. Sonia Kofler kam vor ueber 20 Jahren als Entwicklungshelferin aus Oesterreich und blieb. Ihr Hotel gilt als Vorzeigeprojekt auf der Insel und wurde mehrfach ausgezeichnet. Im Gespraech mit ihren Angestellten hoerte ich heraus, dass alle sehr zufrieden ud gluecklich ueber ihren Job in diesem Unternehmen sind. Zu Weihnachten habe ich Maritza kennegelernt, Sonia´s Schwaegerin und sie hat mir erzaehlt wie sehr sich Frau Kofler fuer die Inselbewohner einsetz und etliche Projekte zur Verbesserung der Lebensqualitaet auf die Beine gestellt hat. Auf der Insel hatte ich kurz die Gelegenheit sie kennenzulernen und traff dabei auch ihre Mutter, die fuer sechs Monate in Nicaragua ist um ihre Tochter zu besuchen. Sehr liebe Leute.

                       Hafen mit Vulkan im Hintergrund

Den Aufstieg zu einem der Vulkane habe ich mir fuer den naechsten Besuch aufgehoben, haha. 6 bis 8 Stunden Wanderung bei tropischen Temparaturen haette wohl zum Hitzetod gefuehrt. Dafuer bin ich durch den Regenwald gewandert und habe im ¨Auge des Wassers¨ gebadet. Bin mit dem Bus ueber die Insel gefahren, oder besser gerummpelt, und habe dabei laute Herzschmerzmusik gehoert. Im Inseldorf Altagracia habe ich eine Runde gedreht, mir Kirche und Museum angeschaut und den Alltagsrhythmus genossen. 

 Inselkirche     Matapalo      Inselkind Martin

Es ist nicht viel los, es ist heiss und neben Menschen laufen auch Hunde, Schweine und Huehner durch die Strassen. Ich bin bis zum naechsten Strand gelaufen, der wie aller auf der Insel, durch den vielen Regen der letzten Monate ueberschwemmt war und habe im einsamen Hotel ganz alleine meinen Fisch gegessen, Melonensaft geschluerft und uebers Wasser geschaut. Fuer mich idylisch, fuer die Familie traurig, da bis jetzt die Gaeste ausbleiben. Auf dem Weg zurueck ins Dorf laufe ich wieder an Hunden und Haeusern vorbei und ploetzlich rufen mir ein paar Kinder zu. ¨Foto, Foto¨. Normalerweise habe ich eine Scheu, Menschen zu fotografieren, doch fuer die Kleinen, die meine Kamera aus der Weite sahen, ist es ein Spass zu sehen, wie sie nach einem einzigen Klick ploetzlich auf dem Display erscheinen. Und so haben wir ein kleines Fotoshooting gemacht und dabei jede Menge Spass gehabt…

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